grüessech

ab und zu denke ich nicht nur, etwas sollte man aufschreiben, sondern schreibe es dann auch auf. et voilà. hier wein paar weit zurückreichende gedanken, die schon vor facebook zu lang waren für das tägliche geposte…

Einträge
13.01.09
25.08.08
01.01.08
07.02.07
16.10.06
03.03.06
02.02.06
17.11.05
21.08.05
25.04.05
richtig lang her

13.01.09
ich habe mir gedacht zum start der neuen homepage, wär es doch mal wieder an der zeit, ein paar neue musiktipps zu geben. und weil mich ja mal wieder niemand gebeten hat, meine bestenliste 2008 in die zeitung zu schreiben, nutz ich doch einfach meine ecke hier… also:
die grossen entdeckungen in der zweiten hälfte 08 (was nicht zwingend heisst, dass die auch da erschienen sind…)

DREI PLATTEN, DIE MAN UNBEDINGT KAUFEN SOLLTE!
zum anfang ein geheimtipp aus unserem nachbarland: der ehemalige nationalgalerie-frontmann Niels Frevert hat nach jahren mal wieder eine soloplatte gemacht, und damit ein nur 30-minütiges kleinod geschaffen, das einem das leben oder zumindest durch ein januarloch retten kann: „du kannst mich an der ecke rauslassen“ hat die schwebende melancholie von becks akustischen platten, und tut einem auch schon gut, wenn man sie nur vorbeiklingen lässt. aber man kann auch hinhören und kriegt 8 eigene songs (und das ein bisschen abfallende cover „ich würde mich gern von mir trennen“), die einem in einen moment des blätterns zwischen zwei kapiteln im leben mitnehmen. da herrscht mal ruhe und man kann alles geruhsam durchdenken, auch mal bei einem scheinbar nebensächlichen detail verweilen, frieden machen mit der ereignislosigkeit, sich ein bisschen verloren und doch geborgen fühlen, nur um dann doch ab und zu gerade noch an einem allzutiefen abgrund die notbremse zu ziehen. „und du träumst, dass was du nicht loslässt/ nur ein stückchen treibholz ist“, singt er. oder „du kommst hinweg darüber/ doch du kommst nicht darin vor“. das alles ist keineswegs humorlos. man sagt, in hamburg hätte man sich in letzter zeit kaum mehr getraut Frevert zu fragen, was er so mache. mit seiner trockenen karriere-bestandesaufnahme „der typ, der nie übt (worum es eigentlich geht)“ oder dem vielleicht herzerwärmendsten lied über die entfremdung alter freunde überhaupt („niendorfer gehege“) zeigt er, dass man wunderbare songs machen kann über das loch, in dem man grad steckt, ohne dabei auch nur ansatzweise selbstmitleidig zu werden.
macht süchtig!

Conor Oberst, der sonst mit den grossen und grossartigen Bright Eyes wurstelt, hat eine wunderwunderbare soloplatte gemacht, die selbstbetitelt ist, und die nun auch dem letzten klarmachen sollte, dass die zeiten vorbei sind in denen er ein meinetwegen etwas überschätzter, wenngleich eindringlicher robert smith auf americana war. das weinerliche hat platz gemacht, und nachdem er auf den letzten bright eyes platten New York und Casadaga als bühnen für seine lieder ein denkmal gesetzt hatte, ist es diesmal der stadtrand von mexico city und vor allem auch die strasse dorthin vom mittleren westen der staaten her. diese platte hat herz und sie hat köpfchen. obwohl mythen und figuren aus der griechischen antike, der bibel und indianischen religionen auftreten, verliert oberst nie den emotionalen kern seiner songs aus den augen. hier will jemand nicht gescheit tun, hier singt jemand über seine sicht der welt, und die hat erfreulicherweise einen weiten horizont.

eine überraschungsentdeckung war die noch eher unbekannte amerikanische songwriterin Anais Mitchell und ihre platte „Hymns for the exiled“. mit ihrer vielseitigen stimme (die die geschmäcker wohl ähnlich scharf teilen kann, wie jene von joanna newsome) erzählt sie geschichten, die um das titelgebende kernthema kreisen, das leben im exil. dabei politisiert sie nie, ihr interesse gilt immer dem menschlichen. aber es findet sich auch platz für eine ode an die grossmutter, und was deren generation erkämpft hat, eine erinnerung an einen verstorbenen schlagzeuger-freund: „you were rocking out this dive bar/ there were bottles on the floor/ and a couple lonely people/ and the bartender and i/ remembered what it is to be alive“. es sind wenige instrumente zu hören auf dieser platte, nie ein schlagzeug, und doch leben die songs rhytmisch sehr stark von mitchells seltsamem und völlig eigenem gitarrenspiel. ein meisterwerk, spätestens wenn sie mitten in ihr lied über ein immigrantenkind und seine ängste zur selben melodie ein irakisches gedicht einflicht, stehen einem entweder alle haare auf, oder man stellt sich tot.

weiter zu empfehlen:
Kristin Mueller, ports of call nimmt einem dorthin mit, wo man auch mit den ruhigen andrew bird-songs schon mal war, auf die bank vor dem haus in den hügeln von wisconsin bei anbruch des abends, oder auf ein geteertes dach in brooklyn, während die stadt in der nacht versinkt und es für einen moment tatsächlich ruhig scheint. und diesmal will man wirklich nicht mehr weg.

Bob Dylan, „tell tale signs“ welcher andere künstler kann schon outtakes rausgeben, die dann seine grossartigen platten der letzten fünfzehn jahre schlicht in den schatten stellen? für mich das vielleicht beste dylan-album überhaupt. unbedingt die doppel-cd kaufen. aber ihr habt’s ja wohl schon…

und falls ihr diese filme nicht gesehen habt:
„il y longtemps que je t’aime“ war für mich DER film 08. nichts als eine fesselnde geschichte und schauspieler, denen man jede geste und jeden tonfall glaubt. einen film der dermassen ohne tricks und effekthascherei bei seinen menschen bleibt, habe ich vorher noch nie gesehen. kristin scott thomas sollen sie gefälligst den oscar geben. und elsa zylberstein gleich auch.
und heath ledger natürlich auch. „the dark knight“ braucht zwar ein paar billige tricks, was die action-auflösungen angeht, ist ansonsten aber der comic-film schlechthin. kürzlich sah ich einen der michael keaton-batman-filme im TV und, nein, sorry tim burton, davon reden wir jetzt schlicht nicht mehr.
auch „waltz with bashir“ ist vermutlich bereits genug gelobt worden, genau wie „Michael Clayton“ und „Body of Lies“, drei gescheite und grossartig gemachte und gespielte filme über die welt gerade jetzt.

so, genug für heute.
ich freu mich natürlich wie immer, wenn jemand überhaupt nicht einverstanden ist, oder gerade sehr, und im gästebuch hat’s wie immer platz für alles, inzwischen natürlich auch an der facebook-pinnwand
tschüss!

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25.08.08
Ich bin ja etwas schreibfaul hier in letzter zeit, aber ich gebe doch einfach wieder mal ein paar tipps durch, vielleicht ist ja jemand grad entdeckungslustig.
tolle musik gibt’s bei www.happybirthdaydenison.com
mein liebster US-songwriter des moments, denison witmer, hat wohnzimmeraufnahmen ins netz gestellt und wirbt um spenden für wohltätige zwecke. gut in jeder hinsicht.

eine hierzulande ebenfalls gänzlich unbekannte oder vergessene ist jane siberry, die zu den besten kanadischen songwriterinnen gehört, ganz dort oben zusammen mit joni mitchell, neil young und leonard cohen. k.d.lang hat ihr auf der ebenfalls sehr empfehlenswerten kanada-tribut-platte „hymns of the 49th parallel“ die ehre erwiesen, und einen schönen überblick findet man auf der anthologie „love is everything“ deren titelsong eines der schönsten und einfühlsamsten post-beziehungslieder aller zeiten sein dürfte. die siberry hat vom folk à la joni bis zum ätherischen pop à la kate bush alles gemacht, und immer berückend gut. unbedingt auschecken. inzwischen nennt sie sich ISSA und veröffentlicht nur noch im internet und ist glaub ein bisschen komisch geworden, aber es klingt immer noch alles sehr schön…

sehr zu empfehlen ebenfalls der grossartige film „julia“ mit einer tilda swinton, die einem mit einer getriebenen performance als alkoholikerin, die sich in eine kindsentführung verwickelt, schlicht sprachlos hinterlässt. für mich bisher das filmereigniss des jahres. (zusammen mit pt andersons neuem „there will be blood“, für den aber die werbetrommel genügend gerührt worden sein dürfte…)
auch noch zu erwähnen: „control“ von anton corbjin, über den jung berstorbenen joy division frontmann ian curtis. tolle musikerbio, todtraurig und wunderschön gefilmt.

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01.01.08
tonner, jetzt ist tatsächlich fast ein jahr vergangen, bevor ich hier endlich wieder mal was reinschreibe. ist ja viel passiert in dem letzten jahr, brauche ich ja nicht nachzuerzählen.
ich könnte vielleicht höchstens erwähnen, dass ich die entscheidung auf’s berndeutsch zu setzen noch keine minute bereut habe.
jetzt, am ersten abend des neuen jahres, will ich aber nicht eine grosse rückschau halten, sondern begnüge mich damit, ein paar liebling aus dem jahr 2007 mit euch zu teilen, vielleicht gibt’s ja für sie eine oder den anderen was zu entdecken:

meine platten des jahres:

international
denison witmer: are you a dreamer?
eine akustische folkplatte wie ein gedankenverlorener sonntagsspaziergang mit schnell ziehenden wolken in einem silbernen himmel. DIE entdeckung. kann leben retten.
und dazu, als ergänzung weil man an einer witmer platte nicht genug hat, die hier sträflich unbekannten, aber grossartigen und ebenso verträumt ätherischen
The innocence mission: we walked in song
ihre neunte platte, und die beste

lyle lovett: it’s not big, it’s large
der altmeister zieht zum ersten mal seit dem meisterwerk „joshua judges ruth“ wieder alle register, vom ironischen gospelsong bis zur herzerweichenden country-folk-ballade ohne kitsch („south texas girl“, vieklleicht der song des jahres!) nicht indie und nicht cool, aber richtig gut.

marc cohn: join the parade
auf diese platte habe ich zehn jahre gewartet, inklusive wöchentlichen homepagecheck… nun ist sie da und, ehrlich gesagt, nicht ganz so begeisternd, wie ich gehofft habe. aber cohn hatte auf seinen drei ersten platten keinen einzigen überflüssigen song und garantiert die höchste dichte an liedern, die ich selber geschrieben haben möchte. so bleibt auch „join the parade“ ein besseres album als die meisten andern. er verwebt seine persönliche geschichte (cohn wurde bei einem versuchten autoraub in den kopf geschossen und er überlebte nur durch ein wunder) mit dem drama in new orleans und der emotionalen und politischen aufbruchsstimmung in den staaten. ein berührendes und schönes werk, wenn es auch die hohen erwartungen nicht überall erfüllt. kauft euch mindestens „the rainy season“ und „burning the daze“ noch nach, falls die in der sammlung fehlen.

national
sophie hunger: sketches on sea
alle ziehn den hut vor sophie hunger. sie ist grossartig auf platte und grossartig live. sie singt alle an die wand und schreibt songs, die nicht nur originell sind, sondern auch noch gescheit. natürlich sagen die leute „feist“, aber die leute meinen auch, immer einen vergleich finden zu müssen, und dieser ist erstens keine beleidigung und zweitens trifft er nur (noch) sehr beschränkt zu (vgl die neuen songs auf myspace). speerspitze der sehr begrüssenswerten neuen bewegung songwritender frauen in der schweiz. wie gesagt: hut ab. ich geh wieder üben.

schöftland: nur touristen
das ist jetzt kein freundschaftsdienst hier, obwohl der flo, mastermind dieser noch relativ neuen truppe, auch aus dem oberland stammt. schöftland machen irgendwie ambient-indie-rock, mal verrumpelt, dann wieder exaltiert, mit jenen unaufdringlichen melodiewendungen, die einem kurz den atem rauben und die man dann immer wieder hören möchte, und in texten geht die welt unter und es gibt hoffnung für uns alle, und obwohl alles beobachtenswert ist spielt doch nichts eine wirkliche rolle. das leben selbst halt.

so, und ein paar filme, die man sich noch reinziehn sollte:
gone baby gone: der mittelmässige schauspieler ben affleck erweist sich als toller und mutiger regisseur. nach einem buch des meisters hintergründiger thriller mit existenziellen fragen, denis lehane (mystic river).
stranger than fiction: ein bisschen stolz sind wir ja schon, dass „unser“ marc foster einfach nichts falsch macht, obwohl so vieles immer wieder anders. hier kriegt man geistreiche komödie, wie von woody allen in seinen besten zeiten.
american gangster: nicht gerade historisch akkurat, aber ein mitreissender ridley scott-thriller mit einem schauspielduell von russell crowe und denzel washington, das lange nachhallt.

so, vielleicht fällt mir ja mal noch mehr ein. bis hier schon mal das, und natürlich die wünsche für einen guten start ins jahr!
auf bald, t.

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07.02.07
vor genau einem jahr hatte ich also meinen ersten morgen in new york city, nun hab ich weitere 12 monate hinter mir gelassen und man schaut ja gern zurück und fragt sich, obs denn gut gewesen sei und man soweit gekommen ist, wie man hoffte und so weiter. was ich immer mag, ist zurück zu schauen mit dem gefühl, ich wäre nie darauf gekommen, dass es so kommen könnte, wie es inzwischen gekommen ist. so scheint sich das leben zu lohnen.
ich hatte nicht sehr klare vorstellungen, was ich erwarte von meiner auszeit vor einem jahr. wie so oft, wusste ich besser, was mir nicht mehr gefiel, so, wie es damals war. mir war die anyways-clubtour zu oberflächlich und verwirrt vorgekommen. immer wieder standen wir als rockband vor einen sitzenden publikum und mir kam zunehmend der verdacht, dass ich mit den rockband-konzept an meinem eigentlichen publikum etwas vorbeigespielt habe.
dazu kam auch die immer brennendere frage, wozu ich mt dem brennenden bedürfnis, etwas zu teilen und zu kommunizieren auf schweizer bühnen stand und dann englisch sang.
nun, ein jahr später haben sich, dank dem reinen tisch, der im januar06 gemacht wurde, gleich mehrere türen geöffnet, die mich voller hoffnung und vorfreude auf das kommende jahr blicken lassen. ich habe dank der zeit in nyc nicht nur viele kontakte in den USA und rest-europa gesammelt, ich habe einige dieser orte zusammen mit den bowmans auch schon betourt und wir sind Eingärmassen ermutigt zurückgekehrt. meine neuen englischen songs aufzunehmen und zu verschicken an passende labels in den usa und europa dürfte also aussichtsreicher sein als je zuvor. ich mache mir da keine illusionen, tourneen wie wir haben schon viele ohne grosse plattenverträge gemacht, aber immerhin ist immerhin.
fast noch das grössere ereignis ist für mich eine andere entwicklung, die im letzten winter angefangen hat. ermutigt von den unmittelbaren reaktionen auf die englischen texte in new york, habe ich mich nun endlich gewagt auch mal ein paar songs in bernedeutsch zu schreiben, mit dem vorsatz, meinen idealen als songwriter einfach in einer anderen sprache treu zu bleiben. bei den solo-konzerten zwischen mai und august habe ich die bereits geschriebenen songs dann vereinzelt gespielt, und das feedback war ermutigend, also habe ich auch während dem zweiten amerika-aufenthalt und der europatour im november/dezember fleissig weitergeschrieben. und so stehen nun bereits mehr songs, als ich für eine platte brauchen würde.
das beste für mich daran ist aber, dass das alles auch sinn macht. mir liegt natürlich daran, dass dieser neue weg nicht falsch verstanden wird. die frage beschäftigt mich, inwiefern der name TRUMMER schon für englische songs steht, und ob das ein problem wäre. auch hat es in den letzten jahren viele neue schweizerdeutsche musik gegeben und es gibt ja ganz offensichtlich auch einen markt dafür. die gefahr, dass man sagen wird, der trummer wolle sich da jetzt auch noch eine scheibe abschneiden, besteht natürlich, und vermutlich finde ich mich besser schon jetzt damit ab, dass das auch gesagt werden wird. jeder darf alles sagen, und nur wenige (vielleicht einige musikjournalisten)müssen dafür öffentlich gerade stehen. genauso werden die vergleiche kommen. so viel auswahl gibts hier ja nicht. während man über englische schweizer platten oft lobenderweise sagt und schreibt, sie stehen einem internationalen grossprodukt in nichts nach, wird das sobald es im einheimischen bleibt zum negativen punkt: man kann hier offenbar nur entweder polo, kuno, büne, endo oder gölä sein, und davon braucht es je nur einen. ich erinnere mich an meine zeit bei der elektro-pop mundartband RADIO, die einfach als neues mundartrock-ding gehandelt wurden. es scheint, die sprache erdrückt alle anderen kriterien und musikalische unterschiede, oder die haltung, die jemand als liedermacher einnimmt, zählen kaum.
item, ich schreibe dies schon jetzt, dann kann mir niemand sagen, ich jammere nur, weil ich allenfalls persönlich betroffen sein werde… 🙂
für mich persönlich hat es aber noch keinen besseren zeitpunkt gegeben, um diese doch eher oberflächlichen bedenken ausser acht zu lassen. ich fühle mich nicht, als würde ich resignierenderweise auf heimatliche strategien zurückgreifen, denn erst jetzt habe ich auch angefangen, mir ein publikum im ausland aufzubauen, was ich auch nicht einfach wieder aufgeben werde. und auf der anderen seite habe ich zum ersten mal eine klare idee, wie ich als schweizer musiker auch in der schweiz sinn machen kann. ich freue mich also auf die arbeit an einer kleinen berndeutschen platte, eine für leute wie mich, denen es schnell zu fest nach stadion tönt.
ihr seht, es ist noch nicht geschrieben, dieses kapitel, und ich bin noch dabei, die richtige form zu finden. und wer weiss, was alles noch passiert inzwischen, hier zuhause, in new york, wo ich diesen frühling auch wieder hinreisen werde…
es würde mich jedenfalls freuen, wenn ihr euch mal live einen eindruck verschaffen kommt, was sich da jetzt so tut, und euer feedback ist immer willkommen!
Auf bald also hoffentlich!
t.

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16.10.06
zum zweiten teil des new york tagebuchs gibts nun auch noch etwas musiktipps meinerseits (teilweise schon nicht mehr ganz aktuell, ich weiss…)
josh ritter, hello starling und das neuere the animal years. ein toller songwriter, der bei mehrmaligen hören wächst und wächst und wächst… nicht verkrampft originell, aber ein echtes original.
gillian welch, Time (the revelator) und soul journey. gillian welch zu entdecken war wie eine kleine erweckung in sachen songwriting. auch hier: keine aufregenden, extrovertierten arrangements, dafür geschichten und bilder, die nachhaltige spuren hinterlassen und vielleicht sogar ein bisschen ändern, wie man die welt sieht. ungeschminkte, wunderschöne folkmusik.
andrew bird & the mysterious production of eggs und weather systems: andrew bird wird vermutlich schon bald verdienterweise in einem atemzug mit künstlern wie damien rice und feist genannt werden. ein geiger und songwriter, der einen völlig eigenen weg gefunden hat, schöne und ergreifende folk-pop-songs zu schreiben, in seinem fall stark geprägt vom leben im ländlichen illinois, so dass hühner, pferde, hunde, regentropfen und morgendliche geräuschkulissen vor dem haus zu hauptrollen in seinen texten kommen, die dann aber doch immer gerade noch ein bisschen mehr meinen als das gesagte… und arrangements, die von filigran zu himmeltürmend symphonisch wechseln, ohne dabei je in kitschige klischees zu rutschen. the mysterious production of eggs ist das eigensinnigste album, das ich seit langem gehört habe! einzige warnung: es braucht seine zeit um sich zu entfalten.

auf bald also, die geschichten zur tour gibts wie immer bei trespass.ch…
t.

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03.03.06
ja, die ganzen news findet ihr bei in meinem nyc-journal bei trespass, aber ich kanns nicht lassen schnell ein paar cd-tipps durchzugeben.
-also: noch zuhause entdeckt hab ich die alte platte: bill withers, live at carnegie hall, balsam für alle, für die rnb schon fast ein schimpfwort geworden ist angesichts des aktuellen outputs, hier ein gottesdienst zur versöhnung, es gab eindeutig bessere zeiten!
-kt tunstall, eye to the telescope: das wird jetzt dann bald gehypt werden, bis man es nicht mehr ertragen kann, es ist aber richtig gut! die dame ist fast 30 und hat einige erfahrung auf dem buckel, auch wenn man sie natürlich auf knapp 20 stylt und als nächstes grrrl verkaufen will.
-chocolate genius, black yankee rock: marc anthony johnson ist ein szene-darling, dessen songs auch etwa von lizz wright gecovert wurden. auf der platte spielen ALLE, meshell (wie zum himmel schreibt man das???)ndgeocello, marc ribot, you name it. nicht gerade auf anhieb zugänglich, aber dafür mit lohnender haltbarkeit.

viel vergnügen!
so long, t.

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02.02.06
sitze im büro und erledige, was noch zu erledigen ist: in vier tagen wach ich in new york city auf…
nachdem ich husten-und auch anderweitig-bedingt im alten jahr nicht mehr immer alle shows einfach nur geniessen konnte, haben wir jetzt im januar nochmal eine serie toller wochenenden gehabt. da war nicht nur unser spannender (und erschöpfender) holland-ausflug, da war auch ein schöner tourschluss im mokka thun. jetzt ist unsere erste richtige tour also durch, richtig weil sie doch ziemlich geballt war für schweizer verhältnisse. und wie jedes mal, wenn ein weiterer kleiner teil des grossen traums wahr wird, weiss man danach ein bisschen mehr über die beschaffenheit dieses traums. da gab es schon auch ernüchternde momente für mich. man merkt zum beispiel, wie verschieden die wahrnehmungen sind. die leute, die einen persönlich kennen, die ab und zu das eine oder andere lied im radio hören, kommen schnell zur meinung es gehe ja unglaublich ab bei dir. erst auf einer tour kriegt man dann mit, wo man wirklich steht, bzw wieweit einem die präsenz in den medien in der öffentlichen wahrnehmung unterdessen gebracht hat.
und da mach ich mir wohl inzwischen weniger vor: wenn man nicht gerade ein riesen-marketing-budget hat (was wir selbstredend nicht haben), ist es eine langwierige sache, den weg über die industrie zum publikum finden zu wollen. eigentlich müsste es vielleicht umgekehrt laufen: dass man durch das publikum den weg in die industrie findet. das sind strategie-fragen, jeder zweite hat eine andere meinung dazu, und man kommt nicht drumherum, sich auf eine bestimmte strategie einzulassen, obwohl man ja eigentlich einfach musik machen möchte. aber der musikbetrieb ist nun mal kommerzialisiert, wer also für leute spielen will, und nicht einfach auf der strasse, muss sich wohl oder übel damit auseinandersetzen.
die frage ist dann, wieviel energie man wo investieren will. ich persönlich bin nun mal froh, dass ich ein new york eine auszeit haben werde, wo ich mich nur auf die songs konzentrieren kann, und auf jeweils die paar leute, die halt gerade zuhören. ich bin gespannt, ob es die open-mic-szene noch gibt, ob ich coffeehouses finden werde, in denen man mal spielen kann, und ich hoffe halt, dass die drei monate reichen werden, um einen einigermassen gültigen eindruck zu bekommen, ob meine songs auch vor englischsprachigem publikum etwas anrichten, berühren – kurz: daseinsberechtigung erfahren. damit geh ich zwar vielleicht das risiko ein, mir den boden unter den füssen wegziehn zu lassen, aber wer will schon auf eingebildetem boden stehn… es wird also spannend.
inzwischen stehn nun auch bereits einige solo-shows im mai in der schweiz, und auch open-air daten kommen langsam rein, die perspektiven klären sich also ein bisschen: irgendwie wird es dann weitergehn, wenn ich wieder da bin. das genaue wie will ich mir unterdessen so offen wie möglich lassen.
zum schluss also nochmal ein HERZLICHEN DANK an alle, die auf der tour mal dabei waren, an unser fast immer sehr dankbares publikum, an die band, stöffu, maze, röbi, björn, an unseren booker-chrigu, der sich konstant überarbeitet für uns, und an alle veranstalter, die aufstrebenden jungen bands eine chance geben und auch mal risiken eingehn für die live-musik! auf bald!
auf trespass.ch wird es ein new york-tagebuch geben, das hier verlinkt wird, schaut also wieder mal rein, wenn es euch interessiert, was sich da so tut.unterdessen: so long, t.

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17.11.05
ja, der herbst war ja jetzt wettermässig tröstlich und (als der sänger mit dem who needs a goal?-lied ist es schwer das zuzugeben, aber ja, ich habe es auch gesehen…) jetzt geht unser ländle sogar an die WM nach deutschland. nach deutschland wollen wir mit der band ja auch, das läuft gerade auf hochtouren. ich gönne das den tschüttelern also schon. (auch wenn ich jeweils ein bisschen deprimierend finde, dass an viertliga-volleyballspielen oft mehr leute auftauchen als bei den gigs von internationalen erstliga-bands in tollen clubs wie dem mokka thun oder dem el-lokal zürich. naja.)
wir sind natürlich gerade überglücklich, dass wir ausgewählt wurden am eurosonic-festival in holland zu spielen. da können pro land nur zwei, drei bands hin, und wir dürfen dieses jahr zusammen mit den tollen marvin die schweiz vertreten und werden unser bestes tun die chance zu nutzen. unterdessen läuft jetzt auch die anyways-tour, und das sehr schön, es hat schon den einen oder anderen abends gegeben, nach dem man fast nicht nach hause und ins bett und ins normale leben konnte.
nebenbei bin ich immer dabei, meinen trip nach new york zu planen (s.letzter eintrag) und habe mit der vincent vegas last dance combo ein lustiges projektli am laufen, mit unserem röbi und dem drummer julian sartorius, FOLKNDRUMNBASS. im januar führen wir das dann auch ein par mal live auf. ist toll, neben der tour auch noch was ganz anderes zu jammen.
die griechenlandreise hat gutgetan, ich entschuldige mich hiermit bei allen die seit frühling nicht mehr aus dem land gekommen sind, aber es hat gutgetan. die griechen inseln haben so eine art einen auf den boden zu holen und trotzdem nicht allzu faul zu machen. die prioritäten klären sich neu und das tut eben gut. ich habe zB nach diversen jam-sessions in bars wieder mal so richtig gespürt, worum es mir beim musikmachen eigentlich geht, früher immer gegangen ist, nämlich darum, dass die musik ein geschenk ist, das ich bekommen habe und das schöner wird, wenn man es teilt. beim musizieren in den strukturen des business kann einem das schon einmal in vergessenheit geraten, weil erfolg oft an irrealen dingen gemessen wird. die messwerte für erfolg im musikbusiness haben nämlich nur teilweise mit der musik zu tun, vielmehr messen sie eigentlich den erfolg der marketingmaschine. musikalisch gesehen ist ein konzert auch vor 20 leuten ein erfolg, sofern es die leute mögen und bestenfalls gar berührt werden. wirtschaftlich gesehen ist ein solches konzert natürlich ein fiasko… ihr seht die schizophrenität dieser zusammenhänge … item, ich habe beschlossen, meine energien während der laufenden tour auf den musikalischen erfolg zu verwenden.
ja, kommt doch mal vorbei!
und geht mal wieder in einen guten, richtigen cd-laden, auch wenn ihr halt blöd seid, und gebt einer der folgenden platten eine chance (über die man natürlich gerne anderer meinung sein darf und sich mit mir dann ein bisschen streiten nach einem konzert oder so…):
fiona apple, extraordinary machine – die frau wäre noch in den 60ern zur göttin gekürt worden, sässe mit dylan, joni mitchell und ella fitzgerald auf einem gemeinsamen thron: texte, musik, stimme, alles erste klasse, leider fürs heutige business nicht vermarktbar, weil schlicht zu gut (finde ich). kauft die dualdisc-version mit der dvd, ein unglaubliches unplugged-konzert gibts da!
elbow, leaders of the free world – coldplay ohne pathos, zucker und überproduktion, dafür mit songs, die wachsen und wachsen. vielleicht so etwas wie die talk talk fürs neue jahrtausend, … so fertig jetzt.
the decemberists, picaresque – er wollte schriftsteller werden, jetzt schreibt er die tollsten songs über alte feinde, die sich im walfischbauch treffen, den studenten, der beim fussball blamiert wird, die liebesgeschichte zwischen an sich verfeindeten spionen und das schönste lied je über einen verpennten nachmittag zu zweit im bett voller flöhe (of angels and angles). klingt wie die folkigen bright eyes oder freundliche grant lee buffalo.
halt auch schön: die neue david gray, life in slow motion, zuckerguss überhören und lieben wie alles vorher.
und natürlich paul weller, as is now, mach klar wie überflüssig und leer die aufgesetzten attitüden vieler the-bands sind, mit seiner insgesamt wohl besten platte seit wild wood, der alte mann…
also, see you there, so long, t.

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21.08.05
hallo, sommer? naja. Die zwei monate, die vergangen sind, seit „anyways“ in die läden gekommen ist, haben sich nur selten wie richtiger sommer angefühlt. Aber ich schreib ja eh fast nur herbstlieder, da ist das wohl ok so.
mit grosser erleichterung hab ich zur kenntnis genommen, dass die bei kritikern oft übliche praxis, einen zweitling einfach mal zu verreisen, anyways nicht getroffen hat. Vielleicht kommts ja dann bei nummer drei? Jedenfalls hatte die platte künstlerisch einen ganz ordentlichen start, und was mich noch fast mehr erstaunt: ich fühle mich weitgehend verstanden. Vielleicht war die singer-songwriter-schublade also doch noch nicht so festgesetzt in der öffentlichen wahrnehmung wie man mich gewarnt hatte, jedenfalls hat keiner mehr irgendwas von von countryrock geschrieben (ich persönlich fand das ja auch bei der ersten platte schon eher abwegig).
Nun ist „anyways“ also draussen und das statement, dass der trummer vorhat, sich ändern zu dürfen, ist offenbar einigermassen gehört worden. Das bringt grosse entspannung und vorfreude mit sich. Die ersten konzerte mit den neuen songs waren sehr vielversprechend, ich glaube, wenn ich mit den jungs dranbleibe, dann wird die tour im herbst eine wunderbare sache. Für leute, die sich an konzerten auf detailgenaue reproduktionen der cd freuen, könnte das eventuell ein bisschen undankbar werden. Obwohl: wir werden die songs schon nicht schänden, und auch nicht völlig anderes zeug spielen, aber ich habe lust, die freiheiten auszunutzen, die das neue material bei der live-gestaltung lässt.
Und gleichzeitig habe ich auch das gefühl, jetzt etwas luft gewonnen zu haben, so dass ich mir in aller ruhe überlegen kann, was als nächstes kommt. Während in deutschland und an andern plätzen diverse labels angefragt werden. ob sie „anyways“ vertreiben möchten, nehme ich mir jetzt mal eine erste auszeit im süden, um songs zu schreiben und viel zu lesen und ein paar Künstler Träume zu nähren. Ich werde bericht erstatten. Und anfang nächstes jahr, sollte nicht ein ausland-release dazwischen kommen, werde ich eine reise in die heilige stadt der urbanen singer-songwriter tun: new york’s waiting. Das ziel wird sein, von open-mic-bar zu open-mic-bar zu tingeln und so im direkten kontakt mit publikum und direkten „wettbewerb“ mit amerikanischen „kollegen“ ein bisschen was darüber rauszufinden, wozu mein zeug tatsächlich taugt. Ist halt schwierig, hier in der schweiz, wo doch viele hörerInnen über die sprachbarriere stolpern. Und wenn man schon so blöd ist, als schweizer englisch zu singen, sollte man doch auch den mut haben, sich mal einem anglo-publikum auszusetzen.

Ja, so sieht’s aus. Ich freue mich auf den tourstart in der mühle hunziken, hoffe, dass ihr alle kommt, hier oder dort, und ich bin gespannt, was passiert, wenn „if this is love“ als zweite radiosingle losgelassen wird. Es sollte dann auch wieder ein video geben, ihr werdet also gelegenheit haben, zu supporten.

Zum schluss wieder mal ein paar cd-tipps, die ich mir nicht verkneifen kann:
joseph arthur „our shadows will remain“, dunkel, kaputt, wunderschön
emiliana torrini „the fishermans woman“ manchmal der einzige grund, doch aufstehn zu können
mark geary „ghost“ wieder so ein gorgeous irishman
und rückwirkend entdeckt, für alle, die wie ich, immer noch mühe haben irgendwas ausser costello, U2 und REM aus den 80ties toll zu finden:
talk talk „the colour of spring“, „spirit of eden“ die radiohead des 80ties-pop, ganz ganz gross

noch länger her, und doch gerade erst entdeckt, kurz bevor ich meinte Gitarre spielen zu können: nick Drake, „pink moon“ ganz ganz anders

also, unterdessen die besten wünsche
t.

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25.04.05
vier monate, die wie im flug vergangen sind, seit meinem letzten eintrag hier. dabei wars abwechslungsweise sturz- und höheflug…
wir sind gerade dabei letzte hand an die neue platte zu legen, und damit schliessen wir eine fast dreimonatige intensiv-arbeit ab, und über ein jahr vorbereitungen. da hält man sich dank den höheflügen bei lust und laune, ist aber unvermeidlich, dass man auch ab und zu den eindruck hat, im sturzflug auf die felswand zuzurasen. offenbar haben wirs dann doch jedesmal geschafft, die maschine noch hochzureissen. item, genug der blumigen erklärungen. das heisst: wenn anyways, so der allerhöchstwahrscheinliche titel der platte, im juni in die läden kommt, werde ich ein ganzes stück nervöser sein als bei night light vor fast eineinhalb jahren. damals hatte ich ein jahr zeit zwischen aufnahmen und veröffentlichung, nichts zu verlieren und alles zu gewinnen. und tatsächlich, dafür bin ich auch dankbar, wurde night light viel beachtung geschenkt. schon nur die tatsache, dass ich hier ein web-tagebüchlein schreibe, das vermutlich dann auch mal jemand lesen wird, ist ja ein zeichen dafür, dass es nun auch etwas zu verlieren gäbe: nämlich alle leute, die night light und die songs in ihr herz geschlossen oder zumindest nicht bereits wieder zum secondhand gebracht haben…
um das mal vorweg zu nehmen, soweit ist das ergebnis unserer arbeit schon klar: anyways wird nicht einfach night light 2 sein. gleichzeitig blieb das credo, dass die songs im zentrum stehen und die musik ihnen dient und nicht umgekehrt. insofern also weiterhin singer/songwriter-tugenden: songs, die auch nackt überzeugen sollten, werden passend eingekleidet. und ich bin längst nicht der erste singer/songwriter, der erkannt hat, dass es nicht immer jeans sein müssen…
während des ganzen kreativen prozesses vom songwriting bis jetzt zum mischen, war das immer ein erklärtes ziel, und ich persönlich freue mich, dass wir dieses ziel nicht aus den augen verloren haben. bleibt nun die hoffnung, dass auch ihr euch freuen werdet.
also, auch auf dieser seite werdet ihr zuverlässig informiert über genaue release-daten, cd-taufe usw, wir hoffen auf und bedanken uns für eure treue!
bis demnächst
t.

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21.12.04
am kürzesten tag des jahres setz ich mich gern hin und schau ein bisschen zurück und vorwärts. vor genau einem jahr wartete ich auf die auslieferung der ersten pressung von night light, wir arbeiteten noch am plakat dazu und bereiteten mit unserem neugefundenen bassisten röbi aeberhard die ersten gigs der tour vor… ein sehr ereignisreiches jahr liegt also hinter mir, hinter uns allen. langsam lässt sich so ein bisschen einschätzen, was mit dieser ersten platte nun ins rollen gekommen ist. natürlich gibt es immer noch viel zu tun. im gegensatz zu vor einem jahr ist mir inzwischen aber viel klarer über die musiklandschaft schweiz und damit auch über die rolle, die ich mir da wünsche (oder eben nicht wünsche…)
und was davon zu erwarten ist. eines nämlich nicht: bloss weil man im radio gespielt wird, steht man nicht leichter auf am morgen… privater werd ich hier jetzt nicht. ein ereignisreiches jahr, ja, man muss jedenfalls nicht befürchten, dass die zweite platte sich nur noch um backstages und feiern drehen wird -obwohl es vieles zu feiern gab im 2004.
item.
da die night light aufnahmen schon fast zwei jahre zurückliegen und ich nun diese wunderbare band habe, kann ich kaum erwarten, die zweite scheibe in angriff zu nehmen. das hat sich nun soweit geklärt: im februar gehen wir mit peter sibi von siebenthal ins studio. er hat nach seinem ausstieg bei züri west unter anderem die letzten ray wilko-platten produziert und ich hatte mich auch schon vor night light an ihn gewendet.
bin also sehr gespannt. wenn nichts schiefläuft, sollte die zweite trummer-platte also im frühsommer in den läden stehn… werde hier sicher ab und zu bericht erstatten, wie das so läuft.
für uns als band bedeutet das natürlich einen vorübergehenden rückzug von den bühnen. erst im märz sind wir wieder etwas unterwegs, und die tour zur zweiten platte beginnt dann vermutlich gleich an den festivals im sommer… hoffe natürlich, dass ihr uns nicht gleich vergesst inzwischen:)
gut. danke für’s zuhören. bis balde
t.

ps: muss noch einen musiktipp loswerden, könnte ja eine schöne tradition hier werden:
-susanna & the magical orchestra: „list of lights and buoys“ (wer die klingende stille aushält, songs!!!)

top

13.11.04
so liebe leute, der letzte eintrag ist lange her, der sommer schon bald eine ferne erinnerung, dafür hat mit dem herbst wieder eine kreativere zeit angefangen. es gibt noch nicht viel konkretes neues zu erzählen. momentan dreht sich vieles um die zweite platte. die zweite ist natürlich deutlich schwieriger als die erste, obwohl man nun ja eigentlich schon mehr wüsste über den ganzen prozess. wenn ich die discografien meiner helden angucke, habe ich nun plötzlich ein ganz anderes verständnis für ihre entscheidungen, in welche richtung sie sich mit der zweiten und dritten platte bewegt haben. mir fällt vor allem auf, dass kaum jemand eine wirkliche (also nicht bloss kommerzielle) bedeutung bekommen hat, der sich allzuoft wiederholt hat. abgesehen davon wäre mir das eh zu langweilig. wir haben nun insgesamt fast zwanzig songs vorproduziert und dabei ohne scheuklappen einfach mal drauflos arrangiert. es muss nicht americana werden, es muss aber auch nicht gezwungen originell sein. wie weit wir damit bisher gekommen sind, kann man übrigens am 25.11. im bistrot morillon gleich selber beurteilen: wir testen das neue zeug mal live.
sobald in meinem und unseren köpfen geklärt ist, wohin es nun wirklich gehen soll, werde ich euch sicher wieder was davon erzählen hier.
ansonsten kann ich nur empfehlen, den winter mit der richtigen musik anzugehen:
chuck prophet – age of miracles modern folk, braucht ne weile, dafür hebt man einen schatz, der alles kann
ray lamontagne – trouble (eine perle von einem debut, macht einem fertig in der ersten und heilt die wunden mit der zweiten strophe, kaufen!)
damien rice – o (hier noch ein geheimtipp, in irland bereits top)

und ach ja. das kotzen nach dem wahlen im amiland hat wieder etwas nachgelassen. schlimm bleibt es. wir haben ja auch bald wahlen, da kann man nur hoffen… (und selber hingehn!)
hold on then
so long
t.

30.08.04
der sommer hat sich irgendwie eh schon wieder verabschiedet und nun ist auch der festivalsommer für uns mit dem best of berne in biel definitiv zu ende gegangen (was ein sehr schöner abschluss war…)
wir blicken nun also auf unsere erste openair-tour zurück, und da haben sich ganz verschieden erfahrungen gesammelt. da war unter anderem ein wunderbarer sommerabend beim blue balls, ein atmosphärisch bezauberndes natural sound im nebel (leider hat sich das potentielle publikum vom wetter etwas abschrecken lassen…), mein erster auftritt mit fieber beim funk am see und…und…und. man könnte sich schon daran gewöhnen, jede woche ein-, zweimal zu spielen.
im herbst gehts nun ohne pause weiter. einige daten für die clubtour stehen bereits, so etwa der start im thuner mokka (immer wieder ein besonderer anlass für mich als quasi-thuner) und hoffentlich viele weitere werden noch folgen. vor allem sind wir aber auch daran, die zweite portion neuer songs vorzuproduzieren, womit dann die planung für die zweite platte wieder ein gutes stück vorwärts kommt. ich war im sommer noch eine woche in london um dort ein wenig die lage zu checken, was einen realisten zwar nicht gerade allzu optimistisch stimmt, dennoch bleiben wir dran und werden alles mögliche tun um einen night light-nachfolger auch irgendwo im ausland unterzubringen.
gleichzeitig mit diesen geschäftlichen dingen und der arbeit am neuen material beschäftigt zu sein, finde ich nicht immer leicht. man beneidet dann schon mal die arrivierten herrschaften, die sich einigermassen auf die muse konzentrieren können und das business dem manager überlassen…
es war jedenfalls schön, den sommer durch an den festivals neue leute zu erreichen, und nun hoffen wir natürlich, dass der eine oder die andere auch im herbst und winter im club in der jeweiligen nähe vorbeischaut…
so weit, so gut. wie immer gilt natürlich, dass wir uns über erbauliches und kritisches im gästebuch freuen, und per mail auch eure allfälligen fragen beantworten.
der herbst ist wohl eh die beste jahreszeit für trummersongs, drum geniessts und auf bald
t.

04.7.04
draussen wirds schon langsam wieder hell, die paul simon-platte knistert und zur letzten zigarette der nacht werfe ich noch schnell einen blick zurück auf diese ereignisreiche woche. der konzertsommer hat begonnen und für uns gleich eine reihe highlights gebracht. mittwochabend im volkshaus in zürich, wieder eine jener bühnen zum ersten mal betreten, von denen ich schon als teenager träumte, und oberdrauf noch als vorgruppe einer band, die eine weile meine erklärte lieblingsband war: wilco. das publikum hat uns überraschend freundlich empfangen, obwohl wir ja nur vorband waren, und auch sonst hat einem der abend hoffnung gemacht: so lange so viele leute solche musik hören, braucht man nicht aufzugeben. musik, die einfach nur musik sein will, von einer band, die so spektakulär aufgespielt hat, dass sie keine multimediaspektakel drumrum brauchte. auschecken, diese wilcos, falls ihr sie noch nicht kennt!
am donnerstag hab ich mittags zum ersten mal selber unser video auf viva gesehn und am abend standen wir dann in brugg auf der bühne, diesmal für vorwiegend jugendliches publikum, was auch mal ziemlich spass gemacht hat.
und schliesslich der freitagabend in montreux, eine riesenbühne mit blick auf see und in sonnenuntergang getränkte wolken, und eine musikinteressierte, gutgelaunte menge leute direkt vor uns… später sass ich dann mit unserem bookerchrigu am wasser und der (fastnoch) vollmond ging über dem wallis auf… wer würde da klagen?
macht einem definitiv lust auf mehr, eine solche woche.
das schönste ist: jetzt gehts erst recht weiter. nebst den openair-gigs, die noch anstehn, beginnen wir nächste woche mit vorproduktionsaufnahmen für neue songs. mir wird wieder bewusst, dass es ein privileg ist, mit diesen jungs in einer band zu spielen, nicht nur weil die songs mit ihnen noch besser klingen als in meiner vorstellung, sondern weil ich sie am liebsten auch gleich mit in die ferien nehmen würde.
das ist vielleicht der einzige kleine wehrmutstropfen beim gedanken an diesem sommer: für eine richtige reise wird die zeit nicht reichen, die zwischen aufnahmen und auftritten bleibt. aber eben: wer würde da klagen?
nun hoff ich doch, dass der sommer auch zu euch gut ist und für uns alle bleibt (bzw endlich noch richtig kommt). wär natürlich schön, wenn man sich bei einem der noch anstehenden open airs begegnen könnte…
jetzt zwitschern auch schon die vögel und ich hau mich mal aufs ohr-
au revoir, t.

05.5.04
hier in meiner kleinen privaten ecke will ich noch mal die Möglichkeit nutzen, all unseren helfen vom clip-drei ein GROSSES danke auszusprechen! es waren zwei wunderbare tage. am samstags waren wir über 40 lebte in den räumen von immotion in bern, und alle sind dabei geblieben. auch wenn man mal lange warten musste, wie das bei dreharbeiten halt der fall sein kann, blieb die stimmung gut, das hab ich sehr geschätzt. ich glaube den lomotion-jungs und uns allen ist es gelungen, etwas ZUSAMMEN zu machen, und hauptsächlich aus freude daran und lust darauf, das spricht doch sehr für alle beteiligten. bin stolz so viele freunde und gute leute in unserem ersten video dabeihaben zu können!
auch das wetter war am sonntag beim aussendreh mehr als gut zu uns. werde meine etwas angespannte beziehung zu petrus wieder mal ein wenig überdenken, vielleicht…
und dann kommt natürlich die grosse frage, ob das ergebnis dann auch ausgestrahlt werden wird. dem sehe ich manchmal tatsächlich mit gemischten gefühlen entgegen. einerseits gehört es natürlich zur vermarktungsstrategie, ein clip zu haben, andererseits ist es natürlich auch der schritt an eine viel grössere öffentlichkeit, noch dazu einer, der uns nicht nur hörbar, sondern auch sichtbar macht… makuckn was da passiert und wie sich das allenfalls auswirkt…
also. bis demnächst, werft immer wieder mal einen blick auf die dates, der sommer wird langsam auch für uns zum konzertsommer, wär natürlich schön, euch da irgendwo zu treffen…
so long, t.

21.3.04
nach einer kleinen zwangspause, weil unser bass-röbi in neuseeland possums überfahren musste, sind wir nun wieder dran. ende februar war ich tatsächlich ein wenig am punkt, wo nichts mehr platz hatte. zuviel außergewöhnliche Ereignisse in kurzer zeit. inzwischen hat sich das meiste etwas beruhigt und ich kann es wieder kaum mehr erwarten, spielen zu gehen. ich habe die zeit genutzt und Demos von neuem material fertig gemacht, nun haben wir angefangen, ein paar neue und nicht bereits produzierte Songs zu proben und so wächst die band noch mehr zusammen. was mir einmal mehr bestätigt, dass genau die richtigen drei jungs mit mir im raum stehen…
demnächst wird anything but straight in den radios anlaufen und wir sind auch dran, dazu ein clip zu drehen. darauf bin ich sehr gespannt. ihr werdet hoffentlich bald auch im offiziellen teil der hp mehr dazu erfahren.
apropos: das gästebuch hat einem ja ganz schön auf trab gehalten in den letzten wochen… so gefällt uns das!
so long, t.

18.2.04
morgen ist ein monat vergangen seit die platte rauskam und dieser monat hatte es auf ungefähr jeder ebene ziemlich in sich. zB habe ich die schweiz per auto ausgiebig besser kennengelernt auf dem weg von radio zu radio, geschlafen hat man nicht allzu viel, geraucht hingegen ausgiebig… jedenfalls ein intensiver monat. bleibt nun ein erster dank an all die leute (euch!) die night light zu einem solchen start verholfen haben. zuallererst natürlich das sound service team, aber auch die journalisten und medienleute, und nicht zuletzt allen, die sich die scheibe schon gleich mal gekauft haben… wir sind kurz davor nachzupressen.
nun wird es ein momentchen ein bisschen ruhiger. aber ab sommer sind wir dann unterwegs, openairs, und im herbst gibts eine clubtour, auf der wir natürlich auch in eurer stadt vorbeikommen möchten… könnt ja den chef vom lieblingsclub schon mal ankicken…
jawohl.
seid weiterhin so lieb zu unserem gästebuch und bis bald, t.

12.1.04
nun habe ich mir also auch eine ecke eingerichtet, in der ich ab und zu ein paar persönliche dinge loswerden möchte. manchmal erfährt man in den online-tagebüchern ja auch vieles, was man eigentlich lieber gar nicht wissen wollte, keine angst, ich werde euch nicht mit frauengeschichten und stimmungschwankungen belästigen. aber irgendwo so ganz persönlich zB danke sagen zu können, das gönn ich mir jetzt…
nun herrscht erstmal spannung auf die nächsten paar wochen, die garantiert viel neues bringen werden, und ja, mehr dazu später…
adieu unterdessen
t.