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Die markierte Landschaft – August 2015

Ich versuche auf dem Boden zu bleiben beim Reisen. So habe ich auch diesen Sommer ein paar Tage in Zügen und Bussen verbracht unterwegs nach Südosteuropa. Da hat man Zeit, die wechselnden Landschaften vor dem Zugfenster zu betrachten. Da hat man Zeit, mal wieder 100 Seiten am Stück zu lesen und packt Bücher ein, die im zerstückelten Berufsalltag zu lang wären. So sass ich mit „Rot ist mein Name“ des  türkischen Nobelpreisträgers Orhan Pamuk im Eurocity, und tauchte ein in die Welt der muslimischen Buchmaler im Istanbul von 1591.

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Der verbotene Schopf – Juli 2015

Kürzlich auf einem Spaziergang durch Frutigen bin ich dem Leimbach entlang Richtung Bahnhof gegangen. Ich wurde ein bisschen nostalgisch. Vis-à-vis sah ich die Mauer, auf der wir uns als Jugendliche an vielen Abenden getroffen haben. Für uns war das ein idealer Platz: Man konnte sich etwa in die Mitte zwischen den beiden Brücken setzen und sah von weither, ob jemand in die Nähe kam. Längst genug Zeit eine verbotene Zigarette auszudrücken. Längst genug Zeit, ein heikles Gesprächsthema zu unterbrechen. Dass man im Dunkeln auch die Zigarettenglut von weither sehen konnte, wurde uns erst bewusst, als wir bereits erwischt waren.
In meiner letzten Kolumne habe ich von der Reitschule in Bern erzählt. Und bei jenem Spaziergang durch Frutigen, ging mir ein weiterer Aspekt auf, der in diesem Thema wohl auch eine Rolle spielt.

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Mein liebster Schandfleck – Mai 2015

Vom Oberland her kommend erlebe ich im Zug öfters, wie bei der Einfahrt in den Bahnhof Bern, wenn rechterhand die bunte Fassade der Reitschule ins Blickfeld kommt, ein Kopfschütteln durch die Abteile geht: „Steht dieser Schandfleck also immer noch, mit seinen struben Sprayereien, dieser Drogentempel, Hort der linken Berner Terrorszene!“
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